Gesa und Marcus Anhalt

Apotheker:in und Inhaber:in in der MEDICON Apotheke in Röthenbach an der Pegnitz

 

"Als Apothekeninhaber hat man viel Kontakt mit anderen Menschen. Besonders das Thema Mitarbeiterführung ist sehr wichtig. Deshalb sollte man sich auch im Bereich der Kommunikation weiterbilden."

Marcus Anhalt

Interview

Warum habt ihr euch für den Beruf der Apothekerin/des Apothekers entschieden?

Gesa Anhalt: Bei mir ist es so, dass meine Mutter und Oma schon Apothekerinnen sind bzw. waren. Ich bin also in einer Apotheke groß geworden und das hat mich schon immer fasziniert. Zuerst habe ich die Ausbildung zur PTA gemacht, um sicher zu sein, dass dieser Beruf wirklich das Richtige für mich ist. Nach 1 ½ Jahren habe ich dann einen Studienplatz bekommen und den Schritt gewagt. Es war aber von klein auf mein Wunsch und es fühlt sich bis heute richtig an.

Marcus Anhalt: Ich hatte schon immer Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern und habe dann begonnen, Chemie zu studieren. Allerdings war mir das etwas zu einseitig, weshalb ich mich weiter umgeschaut habe. Dann bin ich auf die Pharmazie gestoßen, die mit Biologie, Pharmakologie etc. vielfältiger aufgestellt ist. Der Plan war es, in die Industrie zu gehen, wobei ich schnell gemerkt habe, dass es mir besser gefällt, mit Menschen in Kontakt zu sein. Dadurch bin ich dann in der Apotheke gelandet und habe im praktischen Jahr gemerkt, dass das der richtige Weg ist. So hat es mich mit meiner Frau, die ich im Studium kennengelernt habe, zu unserem ersten Arbeitsplatz nach Hamburg geführt. Nach einer gewissen Zeit haben wir uns dann in Bremen zum ersten Mal selbstständig gemacht. Wir haben uns mit der Zeit auch zunehmend damit beschäftigt, was wir unseren Kund:innen zusätzlich zur standardmäßigen Versorgung mit Arzneimitteln bieten können. Bei der Recherche zu Themen wie der Regulationspharmazie und damit verbundenen Fortbildungen sind wir dann das erste Mal auf MEDICON gestoßen.

Was fasziniert euch an dem Natürlich-Konzept, das die MEDICON Apotheken leben?

Gesa Anhalt: Ich finde es bei der Beratung wichtig, dass man das gesamte Regulationshaus betrachtet. Das Symptom “Kopfschmerzen” soll also nicht nur mit einem Medikament behandelt werden. Es ist wichtig zu hinterfragen, woher der Kopfschmerz kommt und was man noch dagegen tun kann. Diese Tipps sind wertvoll für die Kund:innen, die dann auch wiederkommen und berichten, dass es ihnen besser geht. So macht die Beratung auch insgesamt mehr Spaß.

Marcus Anhalt: Es gibt viele Erkrankungen, die schulmedizinisch behandelt werden, aber dadurch nicht gleich geheilt sind. Dazu gehören beispielsweise bestimmte Hauterkrankungen oder der Bereich Reizdarm. Durch die medikamentöse Therapie werden zwar die Symptome gelindert, die Ursache wird aber nicht behoben. Wenn man dieser großen Gruppe an Menschen zusätzliche Ideen anbieten kann und dann positive Rückmeldungen bekommt, ist das auch persönlich sehr wertvoll.

Was würdet ihr jungen Menschen raten, die sich für einen Beruf in der Apotheke entscheiden?

Gesa Anhalt: Man sollte vorher einmal in die Apotheke reinschnuppern. Wir bieten das auch immer gerne an, dass man 1 - 2 Tage in der Woche den Apothekenalltag miterlebt und sieht, wie es hinter der Verkaufsfläche aussieht. Oft sind Schülerpraktikant:innen auch erstaunt, welche und wie viel Arbeit hinter dem Verkauf anfällt. Nach diesen Einblicken kann man dann für sich selbst ein Resümee ziehen, ob es sich richtig angefühlt hat.

Marcus Anhalt: Ein Probearbeitstag ist für beide Seiten ein schöner Einblick. Wir haben im Team bestimmte Werte, die uns im Arbeitsalltag wichtig sind. Diese erfährt man durch einen ganzen Tag viel besser als bei einem kurzen Bewerbungsgespräch. Außerdem sieht man, wie der tatsächliche Alltag in der Apotheke abläuft und wie abwechslungsreich dieser ist.

Welche Erfahrungen habt ihr mit der Vereinbarkeit von Beruf und Familie?

Gesa Anhalt: Wir haben drei Kinder. Im Vergleich zu anderen Berufen hat man als Teilzeitkraft in der Apotheke den entscheidenden Vorteil, dass man gebraucht wird. Der Arbeitsplan ist daher flexibel. Mit drei Kindern war ich eine gewisse Zeit aus dem Beruf raus und musste mich wieder einarbeiten. Ein tolles Team hilft aber immer sehr gerne und dann geht das auch schneller, als man denkt.

Marcus Anhalt: Viele Arbeitskräfte in der Apotheke sind in Teilzeit, weil in den Apotheken auch besonders Rücksicht genommen wird. Man hilft sich einander, sodass Beruf und Familie letztendlich unter einen Hut gebracht werden können.

Wie sicher sind die Zukunftsaussichten einer Apothekerin/eines Apothekers?

Marcus Anhalt: Ich glaube, dass es im Moment Veränderungen gibt, die auch spürbar sind. Allerdings können bestimmte Fragestellungen nur von qualifiziertem Personal bearbeitet werden. Daher braucht eine modern aufgestellte Apotheke auch auf lange Sicht Fachpersonal und wird dadurch zu einem sicheren Arbeitsplatz. Das Ziel ist es, Entwicklungen und Fortschritt anzunehmen und zu überlegen, wie die Leistungen der Apotheke darauf abgestimmt werden können.

Was ist wichtig, wenn man seine eigene Apotheke eröffnen will?

Marcus Anhalt: Im Studium lernt man den fachlichen Teil für die Pharmazie. Wenn man jetzt eine eigene Apotheke eröffnen möchte, kommt der betriebswirtschaftliche Bereich dazu. Dazu haben wir auch noch ein Aufbaustudium in Bayreuth absolviert. Weil man viel mit Menschen zu tun hat, sollte man sich in mehreren Bereichen, wie der Kommunikation oder der Mitarbeiterführung weiterbilden. All das lernt man nicht im Studium, sondern erarbeitet man nach und nach. Das macht auch das Gesamtkonstrukt der Apotheke viel spannender.

Gesa Anhalt: Wir haben uns auch mehrmals zusammengesetzt und uns über eigene Erfahrungen mit unseren ehemaligen Chefs ausgetauscht. Man ist Inhaber einer Apotheke, der wichtigste Teil ist allerdings das gesamte Team. Deshalb sollte man darauf achten, ein gutes Gerüst zu schaffen, in dem sich alle wohlfühlen. Man sollte als Chef ein Teamplayer sein und gemeinsam Entscheidungen treffen.

Vielen Dank Gesa und Marcus für das Interview
März 2023

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